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Der Hyundai Inster – das Schweizer Taschenmesser


Der etwas andere Hyundai Inster Test

Der kleine Koreaner hat in den letzten Monaten für einige Furore gesorgt, auch weil es bislang im Kleinwagensegment nur eine sehr kleine Auswahl an EVs gab. Mit dem Inster von Hyundai tritt ein neues Fahrzeug auf den Markt, das einige interessante Ausstattungen an Bord hat, die es bislang so in dieser Fahrzeugsparte noch nicht gab. Fahrzeugtests gibt es mittlerweile zuhauf im Internet, so auch zum Hyundai Inster. Daher mag man sich zu Recht fragen, ob es noch einen weiteren Hyundai Inster-Test braucht. Der Wagen bietet allerdings derart viele Nutzungsmöglichkeiten, dass eine weitere Beschreibung respektive ein Praxis-Test seiner Fähigkeiten durchaus Sinn ergibt. Da sich viele Tests mehrheitlich an Leistungsdaten orientieren, habe ich unter anderem auch die App-Nutzung, die V2L-Funktion und verschiedene Sitzkonfigurationen, inkl. einem “Schlaftest” im Standmodus, unter die Lupe genommen. Viel Spaß beim Lesen!
Für weitere Informationen und Austausch zum Hyundai Inster, besuche gerne unser Hyundai Elektroauto Forum
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Der Testwagen

Testen konnte ich einen Hyundai Inster in der Vertex-Ausführung, welche in Deutschland der „Prime“-Version mit Vollausstattung entspricht. Für die Ausleihe habe ich die Robert Huber AG, Autocenter in Zufikon im Kanton Aargau, angefragt. Der lokale Hyundai-Händler war sehr entgegenkommend, und obwohl ich bislang noch keinen Hyundai mein Eigen nennen durfte, spreche ich gerne meine Empfehlung für dieses Autohaus aus. Ich hatte den Eindruck, dass Kunden hier gut betreut und aufgehoben sind.

Der getestete Inster kam im „Sienna Orange“-Look inklusive Zweifarb-Einlackierung mit schwarzem Dach daher. Das „Sienna Orange“ mag eine eher ungewöhnliche Farbe sein, aber wie ich finde, passt sie zu diesem Fahrzeugkonzept durchaus. Das optionale elektrische Glasschiebedach war nicht verbaut.

  • Elektrischer Kleinstwagen mit 5 Türen

  • Länge: nur 3,825m, Breite: 1,61 m, 4 Sitze

  • Batterie Testwagen: 49 kWh (brutto), auch mit 42 kWh (brutto) erhältlich

  • Realistische Reichweite mit 49 kWh Batterie: ca. 280 km, durchschnittlicher Verbrauch: ca. 14-15 kWh/100 km

  • Max. Geschwindigkeit: 150 km/h (49 kWh Variante), 140 km/h (42 kWh Variante)

  • Preis: ab EUR/CHF 23.900 (42 kWh Variante)

Das Cockpit

Soviel vorweg: Hyundai-typisch findet man sich im Inster schnell zurecht. Dabei hilft natürlich auch, dass es für viele Funktionen noch physische Knöpfe und Schalter gibt. Alles ist sauber verarbeitet und macht einen soliden Eindruck. Die Anordnung der Displays und Bedienelemente ist funktional gestaltet, wirkt teilweise aber etwas zerklüftet. Das zentral angeordnete 10,3-Zoll-Touchscreen kommt mit guter Auflösung und reagiert zügig auf Eingaben. Mit meiner Körpergröße von 1,85 m ist die Bedienung auf Dauer etwas ermüdend, da der Bildschirm recht hoch angeordnet ist. Das hat allerdings den Vorteil, dass der Blick nicht allzu weit weg von der Straße abweichen muss.

Erste Eindrücke und Fahrt auf Autobahn und Überlandstraßen

Manövrieren mit dem Inster ist problemlos. Da hilft seine Kompaktheit, aber auch die hochauflösende Rückfahrkamera. Der Inster stromert sanft los und schnell wird klar, er bietet ein sehr ausgewogenes Fahrwerk. Er ist relativ weich gefedert, schluckt Unebenheiten wie ein guter Mittelklassewagen und ist in Kurven dennoch genügend straff abgefedert. Die Beschleunigungsleistung lässt auch zügiges Beschleunigen zu. Eine Rallye dürfte mit ihm zwar nicht zu gewinnen sein, aber ich denke, den Straßenalltag meistert er bravourös. Mit dem kurzen Pedalweg der Bremse lässt sich diese zudem sehr genau dosieren. Oder man benutzt gleich den i-Pedal-Mode (stärkste Reku-Stufe), und das Fahrzeug entschleunigt zügig bis zum Stillstand, auch ohne Nutzung des Bremspedals. Die Fahrassistenz-Funktionen sind einfach zu bedienen und funktionieren, wie man sich dies erhofft. Besonders überrascht hat mich der Highway Drive Assist (HDA), oder zu Deutsch Spurfolgeassistent. Dieser hält den Wagen wirklich sauber in der Mitte der Spur. Für ein Fahrzeug dieser Preisklasse nicht selbstverständlich.

Mehr als nur ein Auto

Was Hyundai alles an Funktionalitäten in den Kleinwagen gepackt hat, ist erstaunlich. Das Auto fährt sich nicht nur gut und unkompliziert, sondern bietet auch Funktionalitäten, die über das Fahren hinausgehen. Durch die Möglichkeit, alle Sitze komplett flach umzulegen, bietet der Inster die Möglichkeit, auch längere Gegenstände (bis 2,2 m) zu transportieren oder komplett ausgestreckt ein Nickerchen zu machen.
Die Rücksitze lassen sich getrennt umklappen, sind längs verschiebbar und die Rücklehne lässt sich nach hinten neigen. Damit lässt sich eine Pause ganz entspannt und mit viel Beinfreiheit wie auf einem Sofa verbringen. Werden die Vordersitze umgeklappt, können sogar die Beine hochgelagert werden. Das ist aber noch nicht alles, denn mit der V2L (Vehicle-to-Load)-Funktion kann der Hyundai auch bis zu 3,6 kW an externe Verbraucher entweder über eine Innensteckdose oder über den Außenanschluss abgeben. Durch die optimale Platzausnutzung und die Möglichkeit der Stromabgabe kann der Inster sogar als Mini-Camper durchgehen.

Stromverbrauch des Hyundai Inster

Der Inster ist nicht sehr stromhungrig, und der Verbrauch ist vor allem im urbanen Raum recht niedrig. Auf meiner typischen Pendlerstrecke mit etwas Überlandstraße, Stadtverkehr und Autobahnabschnitten, die oft nur mit 80 km/h befahren werden können, verbrauchte der Inster auf trockener Fahrbahn und bei Windstille 12,5 kWh/100 km. Die Außentemperatur war 6°C, allerdings war die Batterie vom Fahren am Vortag wohl noch nicht ganz ausgekühlt. Auf der Fahrt am Vortag mit längeren Autobahnabschnitten mit Geschwindigkeiten zwischen 100/120 km/h, davon ca. 20 % Stadt- und Überlandstraßen, benötigte der Inster 16,5 kWh/100 km. Auch in diesem Fall dürfte die Batterie vorgewärmt gewesen sein, da der Wagen vor der Übergabe beim Händler im Showroom platziert war.

Konnektivität und Bluelink-App

Inster AppEine gut funktionierende App, um den Status des EV auch aus der Ferne abzurufen, ist zwar nicht bei jedem Nutzerprofil ein Muss, darf jedoch bei einem neuen Elektrofahrzeug erwartet werden. Bei Mietwagen ist die App-Nutzung nicht immer möglich, da es dazu den entsprechenden Account beim Hersteller braucht, und dieser teilweise an den Eigentümer des Fahrzeugs gebunden ist. Es war deshalb eine positive Überraschung, dass die Kontoerstellung trotzdem möglich war. Und nicht nur das, die Einrichtung verlief zudem problemlos und schnell. App-Eingaben wurden schnell und zuverlässig ausgeführt. Die Lade- und Klimasteuerung bietet alle im Alltag möglicherweise benötigten Funktionen: Vorklimatisierung, Sitzheizung, Lenkradheizung, Spiegel-Enteisung, Scheibenenteisung, einstellbares Ladelimit, programmiertes Laden, Start- und Stopp der Ladung und noch einige Funktionen mehr.

Fahren bei Nacht

Mein Testfahrzeug (beste Ausstattungslinie) war mit LED-Lichtern ausgestattet. Es war deshalb nicht erstaunlich, dass die Ausleuchtung bei Nacht sehr gut war. Durch die vielen Tasten und Schalter mit Hintergrundbeleuchtung sowie den Displays wirkte das Ganze anfangs etwas unruhig. Die Anzeigen sind jedoch gut dimmbar, sodass auch bei Nacht ermüdungsfrei gefahren werden kann.

Was gibt es sonst noch anzumerken?

Die Geräuschkulisse ist im unteren Geschwindigkeitsbereich gut. Ab ca. 100 km/h machen sich Windgeräusche bemerkbar. Für sehr lange Autobahnetappen könnte dies etwas ermüdend wirken.
Dank in der Höhe und Tiefe verstellbarem Lenkrad sowie der Möglichkeit, den Fahrersitz in der Höhe zu verstellen, sollte es für alle Körpergrößen möglich sein, die ideale Position zu finden.
Bereits die günstigste Inster-Variante hat Fahrassistenzsysteme wie adaptiven Tempomaten und Highway Drive Assist an Bord, jedoch nicht die Möglichkeit, die Rücksitze zu verschieben oder die Vordersitze umzuklappen.

Fazit

Der Hyundai Inster ist ein Alleskönner. Es gibt kaum etwas, was er nicht kann. Selbst die Basisvariante ist bereits gut ausgestattet und macht Freude. Das Design mag etwas polarisieren, aber er wirkt meines Erachtens nie langweilig. Verdunkelte Scheiben hinten und die 17“-Alufelgen (bei Vollausstattung) verleihen ihm zusätzlichen Charakter. Das Fahrzeug ist momentan in seiner Klasse ein Kandidat mit einem sehr attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis, und wer einen kompakten kleinen Stromer sucht, dem kann ich eine Probefahrt wärmstens empfehlen.

Wir freuen uns über deinen Kommentar. Wie findest DU den Inster?
Für Diskussionen zu den Elektroautos von Hyundai nutze gerne unser Hyundai Elektroauto Forum.

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Das Autocenter der Robert Huber AG - freundlicher Hyundai Händler in der Region mit grosser Ausstellungsfläche.

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Trotz der Kompaktheit sieht er kraftvoll, trendig und nie langweilig aus.

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Immer noch viel Beinfreiheit auf der Rückbank, auch bei grossen Personen vorne.

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Das Raumwunder Hyundai Inster. Eine ebene Ladefläche oder zum Schlafen wie z.B. hier:

hyundai-inster-vertex-schlafen.jpg

Mit der V2L Funktion kann er auch Strom zum Kochen oder wie hier für Kaffee-Brühwasser abgeben.

hyundai-inster-vertex-kaffee.jpg

Mit der 360 Grad Kamera hat man immer alles Griff.

hyundai-inster-vertex-360-grad.jpg

Nachfolgend noch ein paar Bilder zur App Funktionalität:

hyundai-inster-app2.PNGhyundai-inster-app3.PNGhyundai-inster-app4.PNGhyundai-inster-app5.PNG

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